Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Mahn‑ und Gedenkstätte Ravensbrück

Presseinformationen

15/24: 79. Jahrestag der Befreiung des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück: Zu den Veranstaltungen werden acht Überlebende erwartet – Ministerpräsident Dietmar Woidke spricht ein Grußwort

05. April 2024

Nr.: 15/2024

Vom 11. bis zum 14. April 2024 erinnert die Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück mit Gedenkveranstaltungen, einer Ausstellungseröffnung, einem Generationentreffen mit Podiumsgespräch und zahlreichen weiteren Veranstaltungen an den 79. Jahrestag der Befreiung der Häftlinge des Frauen-Konzentrationslagers Ravensbrück. Zu den Veranstaltungen werden acht Überlebende aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Israel und Polen erwartet.

Bei der Gedenkveranstaltung am Sonntag, 14. April 2024, um 10 Uhr, wird der Ministerpräsident des Landes Brandenburg, Dietmar Woidke, ein Grußwort sprechen. Zuvor werden Gedenkstättenleiterin Andrea Genest und die Präsidentin des Internationalen Ravensbrück-Komitees, Ambra Laurenzi, die anwesenden Gäste aus dem In- und Ausland begrüßen. Anschließend werden die Überlebenden Barbara Piotrowska, die nach dem Warschauer Aufstand im Oktober 1944 mit ihrer Mutter nach Ravensbrück verschleppt wurde, und Richard Fagot aus Israel, der als Neunjähriger im November 1944 mit seiner Mutter in das KZ Ravensbrück gelangte und im April 1945 im KZ Sachsenhausen befreit wurde, Ansprachen halten. Außerdem wird die Autorin und Journalistin Lena Gorelik zu den Anwesenden sprechen. Im Anschluss werden am Denkmal „Die Tragende“ Kränze niedergelegt.

Bereits am Samstag, 13. April 2023, wird um 14.00 Uhr die Ausstellung „Aber ich lebe. Den Holocaust erinnern“ eröffnet. Sie thematisiert die Lebensgeschichten von vier Überlebenden, die als Kinder den Holocaust durchlitten haben und deren Erlebnisse durch international bekannte Zeichnerinnen und Zeichner mit den Mitteln der Graphic Novel auf eindrucksvolle Weise dargestellt werden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Arbeiten von Barbara Yelin über die 1937 in Den Haag geborene Emmie Arbel, die das KZ Ravensbrück als Waise überlebte und zur Ausstellungseröffnung aus Israel anreist. Gezeigt werden Originalzeichnungen, Skizzen, Archivmaterial und Interviews mit den Beteiligten, die den Entstehungsprozess der Graphic Novel nachzeichnen. Bereits am Donnerstag, 11. April 2024, findet um 17.30 Uhr in der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Berlin eine Buchvorstellung mit der Autorin Barbara Yelin und der Ravensbrück-Überlebenden Emmie Arbel statt.

Am Samstag steht außerdem ab 10.00 Uhr das „Internationale Forum der 2. und 3. Generation“ auf dem Programm. Das Treffen für Angehörige zum Austausch und zur Vernetzung, zu dem mehr als 50 Kinder, Enkel und Urenkel ehemaliger Ravensbrück-Häftlinge aus zahlreichen Ländern erwartet werden, findet erstmals seit 2019 wieder als Begegnung am historischen Ort statt. Das Forum mündet am Nachmittag um 16.30 Uhr in eine öffentliche Podiumsdiskussion. Das Forum der 2. und 3. Generation ist ein Projekt im Rahmen von „Welten verbinden – Kulturland Brandenburg 2024/25“.

Hintergrund:
Zwischen 1939 und 1945 wurden im KZ Ravensbrück über 120.000 Frauen, 20.000 Männer und etwa 1.000 weibliche Jugendliche des „Jugendschutzlagers Uckermark“ als Häftlinge registriert. Die Häftlinge stammten aus über 40 Nationen, darunter zahlreiche Jüdinnen und Juden sowie Sinti und Roma. Zehntausende wurden ermordet oder starben an Hunger, Krankheit oder durch medizinische Experimente. Nach dem Bau einer Gaskammer Anfang 1945 wurden rund 6.000 Häftlinge von der SS vergast. Ende April 1945 trieb die SS zehntausende Häftlinge auf Todesmärsche in Richtung Nordwesten. 3.000 im Hauptlager zurückgelassene Kranke wurden am 30. April 1945 durch die Rote Armee befreit.

 

Das vollständige Programm finden Sie HIER.

 

Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
Straße der Nationen | 16798 Fürstenberg an der Havel

Information: www.ravensbrueck-sbg.de

 

Verantwortlich:
Dr. Horst Seferens | Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit | Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
16515 Oranienburg | Heinrich-Grüber-Platz | T +49 3301 810920
seferens(at)stiftung-bg.de | www.stiftung-sbg.de


Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten wird durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

 

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